Theatergemeinde
München

Thea fragt

Aufblühen und Kultur

Gibt es frische Farben im Kulturbereich? Was macht der Bühnen-Nachwuchs? Und was kommt jetzt richtig zur  Entfaltung?


Jens Junker

Der Chorleiter und Regisseur (Bild) hat zusammen mit Ian Chapman (Komponist, Musiker) den Go Sing Choir ins Leben gerufen. Der Popchor ist für alle offen und es haben schon über 15.000 Menschen mitgemacht. Ein Abend, ein Song – ein großartiges Erlebnis!

Foto: Steffen Horak / Go Sing Choir

Was braucht Kunst und Kultur zur Entfaltung?
Sich entfalten, heißt auch, etwas von sich preiszugeben, sich verletzlich zu machen und eventuell zu scheitern. Sichere Räume, Zeit und Wertschätzung helfen uns, den Mut dazu aufzubringen. Sind sich da Kunst und alltägliches Leben nicht sehr ähnlich?

Wo blüht die Kultur in München besonders?
Besonders spannende Blüten entstehen für mich, wenn sich Kunst und alltägliches Leben tatsächlich verbinden und einer vielfältigen Öffentlichkeit die aktive Teilhabe am Kulturschaffen ermöglicht wird. So ist es immer wieder ein bewegendes Erlebnis, wenn sich beim Go Sing Choir hunderte Menschen allen Alters als Chor verbinden und von der gemeinsamen Schaffensfreude erfüllt sind.

Theas Tipp: Go Sing Choir im Strom Club, Lindwurmstr. 88, Sa 18. März, 19–21.30 Uhr mit anschließender Party


Marion Bösker-von Paucker

Die Pressesprecherin arbeitet seit 2005 am Literaturhaus und ist außerdem zuständig für Programmarbeit und den Freundeskreis.

Foto: Catherina Hess / Literaturhaus

Wann gedeiht Kunst und Kultur in München gut?
München verfügt über großartige „Gewächshäuser“– Theater, Museen, Verlage, Galerien, Kinos, das Literaturhaus natürlich und viele andere Institutionen mehr. Kunst und Kultur werden hier ganzjährig gesät, gewässert und gedüngt. Natürlich gibt es besondere Erntezeiten: Das Literaturfest zum Beispiel, Opernfestspiele, DOK.fest, Open Art und mehr. Aber Kunst und Kultur blühen immer und flächendeckend.

Welches Nachwuchstalent begeistert Sie?
Besonders begeistert mich zurzeit Manuel Niedermeier, dessen zweiter Roman „Das ist einer, der lebt“ in diesem März erscheint (Lesung im Literaturhaus am 10.3.). Als ehemaliger Stipendiat der hauseigenen „Bayerischen Akademie des Schreibens“ und als Leiter der aktuellen Seminare ist er das allerbeste Beispiel für geglückte Nachwuchsförderung.

Thea Ausstellungsführung im Literaturhaus zu „Simone de Beauvoir & Das andere Geschlecht“ Mi 8. März, 18 Uhr


Johannes Härtl & Marie Preußler

Die beiden leiten seit 2018 das Ausbildungszentrum für zeitgenössischen Tanz, Iwanson international. Sie legen Wert auf flache Hierarchien, individuelle Betreuung und einen offenen Austausch im Team. Zahlreiche internationale Gäste, Student*innen und Lehrer*innen trainieren, kreieren und forschen hier gemeinsam.

Foto: Nils Schwarz

Was bringt Ihre Kreativität zum Blühen?
Tanzen natürlich! Wir bei Iwanson brennen alle für den Tanz. Die tägliche Begegnung mit den nationalen und internationalen Gästen in unserer Schule gibt diesem Enthusiasmus immer wieder neue Nahrung. Und wir blühen richtig auf, wenn wir jungen Tänzer*innen eine so wunderbare Bühne bieten können wie das Münchner Künstlerhaus für unser beliebtes Format „Stückchenweise“. Choreographische Experimente werden ohne viel Schnickschnack präsentiert, und Raum und Körper, zwei grundlegende Faktoren im Tanz, kommen besonders gut zur Geltung.

Thea hat Tickets! Sa 11. März, 19.30 Uhr Iwanson School of Contemporay Dance im Künstlerhaus am Lenbachplatz