La traviata

Kurtisanen liebt man nicht! Das findet Alfredos Vater, nachdem sein Sohn mit der schwindsüchtigen Violetta Valéry zusammengezogen ist. Aus Liebe zu Alfredo sieht Violetta das sogar ein. Sie verlässt ihn, stirbt arm, krank - nur noch vom Glück wahrer Liebe träumend. Eine der beliebtesten Opern Verdis hält der Gesellschaft immer noch einen Spiegel ihrer verlogenen Moral vor.

Seelengemälde

Neben "Rigoletto" und "Troubadour" bestätigte sich Verdi vor allem mit "La Traviata" (1853) als führender Opernkomponist seiner Zeit. Nach Alexandre Dumas' Roman "Die Kameliendame" schuf Verdis hochrangiger Textdichter Francesco Maria Piave das Libretto zur Geschichte der Halbweltdame Violetta. Violetta Valéry führt ein großes Haus. Als Alfredo Germont in ihren Kreis eingeführt wird, entsteht zwischen den beiden echte Liebe. Doch finanzielle und gesellschaftliche Zwänge und Barrieren stehen dem entgegen. Eifersucht und Missverständnisse bestätigen den Personen das angeblich Richtige ihres Tuns, treiben aber das tragische Geschehen einem Höhepunkt zu, der keine Umkehr mehr ermöglicht. Was bleibt, sind Reue und die unerbittliche Trennung. "La Traviata" ("Die vom rechten Weg Abgeirrte") ist ein zeitlos gültiges, eindrucksvolles Seelengemälde menschlicher Leidenschaften und ihres Scheiterns.