Alles nur ­Theater?

Die Überwindung von Distanz

Wir haben mit dem Kurator, Regisseur und Künstler Tobias Staab gesprochen. Über Theater zwischen Tanz, bildender Kunst und Musik. Über Festivals als Orte der Begegnung, an denen sich Bewegungslinien verschiedener Menschen kreuzen und echte Begegnungen möglich werden. Darüber, wie er mit den Zweifeln umgeht, die immer wieder auftauchen. Warum er eigentlich nie am Theater arbeiten wollte und heute dennoch glücklich genau dort ist, wo er gelandet ist. Warum er sich im Sprechtheater manchmal gefangen fühlt und im Tanz eine ganz andere Freiheit erlebt. Tobias hat uns von seiner Aversion gegen Typen erzählt, die um jeden Preis ihre Vision durchziehen wollen – und warum er lieber im Team arbeitet, auch wenn Konflikte und Verletzungen nicht ausbleiben. Warum er keine Lust auf Distanz hat und wie wichtig eine Wahlfamilie ist, wenn man ein entwurzeltes Künstlerleben lebt.
 
Tobias Staab wurde 1981 in Stuttgart geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Philosophie und neuere deutsche Literatur an der LMU München. Anschließend arbeitete er als Konzertveranstalter, DJ, Musikjournalist und Dramaturg, unter anderem an den Münchner Kammerspielen, der Ruhrtriennale und der Opera Ballet Vlaanderen. Mit dem Choreografen Richard Siegal gründete er 2016 die Tanzkompanie Ballet of Difference. Seit 2020 ist Tobias Staab freischaffender Künstler und Kurator, 2025 hat er die künstlerische Leitung des International Dance Festival München übernommen.

(Foto oben: © Luis Zeno Kuhn)