Ein Russe, der mit der Sowjetunion hadert, ein Italiener, der nach seinem Tod von den Faschisten vereinnahmt wird und ein Amerikaner, Sohn litauisch-jüdischer Einwanderer, der in der McCarthy-Ära als Kommunist verfolgt wird. Das erste Kammerkonzert im Nationaltheater beleuchtet das Dunkle des 20 Jahrhunderts.
Konzert in Gedenken an die Reichsprogromnacht von 1938
„In Gedenken an die Opfer von Faschismus und Krieg“ ist die Widmung des 8. Streichquartetts von Dimitri Schostakowitsch. Geschrieben 1960 in Dresden, wird sie oft dem Eindruck der zerstörten Stadt auf den Komponisten zugeschrieben. Tatsächlich ist das Werk wohl eher ein Requiem für ihn selbst. Schostakowitsch, der vor seiner Abreise gezwungen war in die KPdSU einzutreten, litt unter einem Nervenzusammenbruch und Depressionen: „Man könnte auf seinen Einband auch schreiben: Gewidmet dem Andenken des Komponisten dieses Quartetts.“ Auch der Italiener Ottorino Respighi hat sein lyrisches Poem nicht als Kriegsanklage geschaffen. „Il Tramonto“ (Der Sonnenuntergang) beschwört nach Versen des britischen Romantikers Percy Shelley eine durch plötzlichen Tod unerfüllte Liebe in schönster Fin-de-Siècle-Manier. Doch die Komposition wurde vom Weltgeschehen eingeholt. Geschrieben 1914 bei Ausbruch des Weltkrieges und uraufgeführt ein Jahr später, als Italien in den Krieg eintrat. Zwei frühe Streichquartette des Amerikaners Aaron Copland aus den 1920ern ergänzen das Programm. -sl/mh-
Programm
Aaron Copland: Zwei Stücke für Streichquartett
Ottorino Respighi: Il tramonto. Lyrisches Gedicht für Mezzosopran und Streichquartett
Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110
Allerheiligen-Hofkirche
Residenzstraße 1
80333 München
Zugang über Alfons-Goppel-Straße
So, 09. Nov 2025, 11.00 Uhr
Thea-Preis: 13,60-20,40 €
Karten erhältlich bis 09.10.2025
oder solange der Vorrat reicht.
* Thea-Tickets gegenüber Normalpreis
Ticket inkl. MVV
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