Jelineks neuester sprachgewaltiger Abgesang auf die Erde, inszeniert von Falk Richter. Katastrophen-Videos, treibende Musik und sechs fulminante Darsteller*innen in Avatar-Kostümen schaffen einen Abend, den man nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Thea-Kritikerin Ariane von Seefranz hat die Premiere gehsehen und war beeindruckt:
Der Planet ist abgewirtschaftet. Katastrophen-Videos jagen über den Hintergrund der weißen Halbrundbühne, von hämmernder Musik akzentuiert. Der Plastikmüll aus den Meeren wabert zusehends über die Bühne, auf der die fulminanten sechs Schauspieler (Katharina Bach! Thomas Schmauser!) mit „außerirdischen“ Kostümen, mit Avatar-Stimmen und Masken die wechselseitige Überwucherung von Natur und Technik im Weltuntergang bebildern. Jelineks sprachgewaltiger, sarkastisch-zynischer Abgesang auf unsere Erde ist mit bildungsbürgerlichen Elementen aus der Mythologie, mit Mahler und Caspar David Friedrich und wie stets mit Kalauern durchsetzt. Daneben steht jedoch Jelineks sehr persönliche Trauer um den Tod ihres Lebensgefährten und das eigene Alter. Aufwühlend, irritierend, ein Theaterabend, den man nicht leicht aus dem Kopf bekommt.
Münchner Kammerspiele Schauspielhaus
Maximiliansstraße 26-28
80539 München
1 Stunde 45 Minuten
keine
* Thea-Tickets gegenüber Normalpreis
Ticket inkl. MVV-Nutzung
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