BRSO & Daniel Harding: Henze, Haydn, Strauss

Der große deutsche Komponist Hans Werner Henze würde in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiern. Ein Freigeist, der sich keinem Dogma beugte, auch nicht den vorherschenden Musikmoden der Avantgarde seiner Zeit. Emotional berührend ist seine Musik, zu hören hier an seiner Orchesterfantasie Erlkönig. Ebenso wie Strauss, von dem hier der Don Quixote zu hören ist, sind auch seine Instrumentalstücke oft höchst theatral.

Ritter & Könige

Es wird literarisch bei diesem Konzert des BR-Sinfonieorchesters. Auf dem Programm stehen Goethe und Cervantes in Vertonungen von Hans Werner Henze und Richard Strauss. Letzterer komponierte sein gleichnamiges Orchesterstück auf die Abenteuergeschichte Don Quijotes, des Ritters von der traurigen Gestalt. Ein Werk das Kämpfe gegen Windmühlen, Träume von der Angebeteten Dulcinea, Verrücktes, Tragisches und Lustiges höchst unterhaltsam in Musik malt. Der Clou: Das Solo-Cello vertritt dabei den Helden selbst, die Solo-Bratsche seinen Knappen Sancho Panza. Hans Werner Henze dagegen rekrutiert in seinem Erlkönig nicht nur auf Goethes gleichnamiges Gedicht, sondern auch auf Schuberts berühmtestes Lied, sein Opus nr. 1. Die sagenhafte Geschichte um den Erlkönig, der ein Kind, das nächtens mit seinem Vater reitet, in sein Reich zu locken versucht, wird bei Henze zum kraftvollen Klangbild. Mit treibendem Schlagwerk und donnernden Bläsern glaubt man das gallopierende Pfern vor sich zu sehen. Dazu: Haydns barocke Sinfonie "la passione". -sl/mh-

Programm
Hans Werner Henze: Erlkönig. Orchesterfantasie über Goethes Gedicht und Schuberts Opus 1
Joseph Haydn: Symphonie f-Moll, Hob. I:49 (La passione)
- Pause -
Richard Strauss: Don Quixote

Besetzung
Daniel Harding,  Dirigent 
Emiko Yuasa, Viola 
Steven Isserlis, Violoncello 
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 

Zur Konzertbeschreibung des Sinfonieorchesters des BR

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