Lohengrin

Der Retter aus eigenen Reihen

Musik-Journalist Klaus Kalchschmid zur Inszenierung:
„Im neuen „Lohengrin“ an der Bayerischen Staatsoper wählt sich das Volk (s)einen Retter aus den eigenen Reihen und so entzaubert der renommierte ungarische Theater- und Film-Regisseur Kornel Mundruczó („Underdog“, „Johanna“) das Märchen vom Schwanenritter: Nicht nur das Volk, sondern auch König und Heerufer, Telramund und Ortrud und sogar Lohengrin tragen uniform helle Sweatshirts und Jogginghosen, nur Elsa ist buchstäblich das schwarze Schaf! In einem weißen Bühnen-Kasten sprießen Bäume und Schilf aus Plastik (1. und 3. Aufzug), ein Renaissance-Portal mit Balkon führt im zweiten Aufzug in Kirche wie Palast. Der Chor ist fast immer auf der Bühne oder singt aus Fenstern wie Adventskalender-Türchen. Im Brautgemach beobachtet er das Geschehen und steinigt schließlich den Eindringling Telramund, nachdem Elsa, die zuvor mit Ortrud einen Joint rauchte, die verbotene Frage nach der Herkunft Lohengrins gestellt hat. Am Ende senkt sich ein riesiger, rätselhafter Meteorit auf die Bühne. Doch so seltsam vieles auf der Bühne anmutet, so differenziert klingt es aus dem Orchestergraben und die Protagonisten der Premieren-Serie machen sängerisch wunschlos glücklich.“

Komponist: Richard Wagner
Libretto: Richard Wagner

In deutscher Sprache. Mit Übertiteln in deutscher und englischer Sprache
Neuproduktion

Eine Koproduktion mit dem Shanghai Grand Theatre

Zur Stückbeschreibung des Nationaltheaters