Theatergemeinde
München
Wir Schwarzen müssen

Doku-fiktionale Mash-up aus Schauspiel, Puppenspiel, Comic und Film, das im Austausch zwischen togoischen Künstler*innen und einem Team der Münchner Kammerspiele entwickelt wurde. Eine zeitgemäße Erwiderung auf das berühmte Zitat von Franz-Josef Strauß aus dem Kontext seiner Freundschaft mit dem ehemaligen togoischen Präsidenten Gnassingbé Eyadéma. Regie: Jan-Christoph Gockel
Sybille Steinkohl, stellvertretende Thea-Verisnvorsitzende, hat das Stück gesehen:
"Mit einem raffinierten Mix aus Film, Comic, Puppenspiel, Dokumentation und Live-Theater wird ein dunkles Kapitel Kolonialgeschichte ans Licht geholt: 1884 bis 1914 stand Togo unter deutscher Verwaltung, und 1984 verstieg sich Franz-Josef Strauß bei seiner Reise in die einstige "Musterkolonie" zu dem Kalauer "Wir Schwarzen müssen zusammenhalten". Cycy, Zukunftsfrau und archaische Geisterjägerin zugleich (grandios Nancy Mensah-Offei), begibt sich auf die Spur der bayerisch-togoischen Spezlwirtschaft, die das Bier ins Land und der Rosenheimer Firma Marox saftige Gewinne brachte. Eine kniehohe Strauß-Marionette, ein "Urvieh", folgt dem "Geruch frisch gedruckter Banknoten" wie dem Großwild im Ex-Territorium der Deutschen, die dort brutal folterten und medizinische Menschenversuche machten. Doch das Stück beschwört nicht nur die Schatten der Vergangenheit. "Veränderung ist immer ein Akt in der Gegenwart", sagt Cycy. Und eine Schauspielerin meldet sich live aus der Hauptstadt Lomé. Theater, das Raum- und Zeitgrenzen sprengt. Durchaus beeindruckend!"
Hildegardstraße 1
80539 München
Ticket mit MVV-Nutzung