Theatergemeinde
München
Amerika / Der Verschollene
Kafkas Romanfragment erzählt von einem jungen Deutschen, der von seiner Familie verstoßen wird und sich in Amerika in den verschiedensten Konstellationen behaupten muss. Die Bühnenadaption von Charlotte Sprenger lässt einen feinsinnigen Ensembleabend erwarten. -kk/mh-
Visionär Kafka
Thea-Kritikerin Dr. Katrin Dillkofer hat die Premiere gesehen:
Wer erleben möchte, wie Kafka, Komik und Revue zusammenpassen, ist bei der Inszenierung von Charlotte Sprenger genau richtig! Der blutjunge und unerträglich ehrliche Karl „muss“ nach Amerika, weil er ein Dienstmädchen geschwängert hat. Amerika, das ist an diesem Abend nicht nur das „fortschrittlichste“ Land der Hoffnungen und Unmöglichkeiten in den 1910er Jahren, sondern auch eine Metapher für die hiesige Gegenwart, in der sozial-hierarchische und kapitale Strukturen noch immer ein gutes Leben für eine*n Jede*n verhindern und die Verheißungen des Individualismus bitter enttäuschen. Karl (brillant: Katharina Marie Schubert) kommt keinen Schritt voran in dieser buchstäblich kafkaesken Welt mit ihren grotesk-resignierenden und ganz selten auch liebesfähigen Charakteren. Es gibt weder Solidarität noch Loyalität in Amerika (und überhaupt), wo Donald Trump und seinesgleichen allen Ernstes Chancen auf die Präsidentschaft haben.
Münchner Kammerspiele Schauspielhaus
Maximiliansstraße 26-28
80539 München
Eine Pause
Regulärer-Preis: 25,00 - 45,00 €
Ticket inkl. MVV-Nutzung
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