Theatergemeinde
München
Baumeister Solness
Felicitas Brucker inszeniert nach ihrer erfolgreichen „Nora“ ein weiteres Mal ein Schauspiel von Henrik Ibsen. „Baumeister Solness“ ist eine tragische Geschichte um den Star-Architekten Halvard Solness und seine Schuld aus der Vergangenheit.
Kunsthistorikerin Katrin Dillkofer hat die Premiere besucht und schreibt lobend:
Halluzinatorisch-expressive Projektionen von Farbschlieren an schemenhaften Architekturen vergegenwärtigen die abgründige Welt des Baumeisters und seiner Community. Die atmosphärisch düstere Musik von Daniel Murena lässt daran von Beginn an keinen Zweifel. Eine Ära geht zu Ende: Das Konstrukt des großen, stets erregten Baumeisters (grandios Thomas Schmauser), wankt. Seine Karriere und Macht verdankt er tragischen Umständen: Das Elternhaus seiner Frau brannte ab, ihre zwei kleinen Kinder starben, seine Frau Aline (hyperexpressiv und deliriös Katharina Bach) verkraftet den Verlust nicht. Die Schuld und das schlechte Gewissen machen das Leben morsch. Ein albtraumhafter Showdown, den die kraftvolle Hilde (Annika Neugart) befeuert. Die Inszenierung spielt aus, was Henrik Ibsen bei seinen emanzipierten, weiblichen Figuren in Spannung hält. Gerhild Steinbuchs Einfügungen verbalisieren sowohl Alines als auch Hildes innere Prozesse und machen buchstäblich, was geschehen ist: Die kindliche Hilde wurde von Solness missbraucht! Dergestalt wird Hilde vor allen Dingen zum coolen Racheengel und gibt so die geheimnisvolle Verwandlungskraft und Überlebensfähigkeit preis, die ihr Ibsen verliehen hat.
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Münchner Kammerspiele Schauspielhaus
Maximiliansstraße 26-28
80539 München
Regulärer Preis: 20-40 €
Inkl. MVV-Ticket
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