Lucrezia Borgia

Lucrezia Borgia, die Papsttochter, Giftmischerin, Femme fatale ist eine der faszinierendsten Frauen der Geschichte. Und der Opernbühne! Donizettis Thriller mit italienischem Belcanto vom Feinsten ist eine grandiose, hochdramatische Frauenrolle für Sopranistin Angela Meade.

Berauschende Oper

Donizettis Oper ist wahrhaftig der Stoff aus dem die Dramen sind. Ein junger Mann verliebt sich in eine viel ältere, verheiratete Frau. Doch damit nicht genug, denn bei der Angebeteten Lucrezia handelt es sich nicht nur um eine berüchtigte Giftmörderin, sondern auch um die Mutter des jungen Gennaro. Was folgt ist ein rasender Ehemann, ein vergifteter und anschließend geretteter Sohn und ein Massen-Rache-Mord, der unbeabsichtigt auch Gennaro trifft. Immer im Mittelpunkt und gleichermaßen Monster und verzweifelt liebende Mutter: Lucrezia, die in einer Männerwelt gefangene Titelheldin.

Das Werk ist ein Höhepunkt des Bellcanto mit Arien und Duetten von geradezu berauschender Schönheit. Zudem musikalisch überaus abwechslungsreich und vielgestaltig von den heiteren, lebhaften Festszenen bis hin zu höchster Dramatik. Kein Wunder also, dass Regisseur Christoph Loy hier ganz auf Musik, Figurenführung und phantastische Sänger*innen (u.a. Erwin Schrott, Angela Meade, Pavol Breslik) setzt: "Ich fühle mich einfach sehr wohl, wenn nicht zuviel optische Ablenkung auf der Bühne stattfindet. Schließlich trägt die Musik schon von sich aus so viel Atmosphäre." -sl/mh-

Zur Stückbeschreibung des Nationaltheaters