Theatergemeinde
München
Hänsel und Gretel
Opulent, schräg und erlebenswert: In Richard Jones durchgeknallter Hänsel-und-Gretel-Show gibt es statt händchenhaltender Kinder „Geschwisterchen unter ADHS-Verdacht, statt dunklem Tann Dunkelmänner mit Baumkronenköpfen“ (MM).
Ein bisschen durchgeknallt
Dass Märchen oft ziemlich brutal sind und vor psychischer und physischer Gewalt nur so strotzen, ist eigentlich nichts Neues. Dennoch sind oft vor allem Märchendarstellungen beliebt, die das Nostalgische, Watteweiche, Feenhafte bedienen. Der Humperdinck-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper gelingt da eine Gratwanderung: Die Inszenierung ist schräg und opulent – der Münchner Merkur spricht anerkennend von einer „Hänsel-Gretel-Horror-Show“ – und bietet sich dennoch zur Adventszeit als traditionelles Familienstück an. Die Hexe ist durchgeknallt und dick, das Sandmännchen dagegen ein ausgemergelter Hungerhaken und das Geschwisterpaar ist auch nicht so makellos und unschuldig, wie es hätte sein können. Nichts für „Gebrüder-Grimm-Orthodoxe“, aber alle anderen – vor allem Kinder, die dem Kleinkindalter entwachsen sind – können einen Riesenspaß haben. -kk/mh-
Nationaltheater
Max-Joseph-Platz 2
München
Regulärer Preis: 12-100 €
Kinderkarten 10 €
Ticket inkl. MVV-Nutzung
Empfohlen ab 6 Jahren
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