Sternstunden der Menschheit

Thom Luz hat Stefan Zweigs historische Miniaturen als zeitgenössisches Musiktheater inszeniert. Premiere war bei den Salzburger Festspielen 2024. Jetzt ist das beeindruckende Panorama einer tobenden Weltgeschichte auch in München zu sehen.

Melancholische Reise

Napoleons Untergang bei Waterloo, Lenins heimliche Rückkehr nach Russland oder Scotts knapp verpasste Entdeckung des Südpols – in seinen „Sternstunden der Menschheit“ beschreibt Stefan Zweig 14 kurze Begebenheiten, die die Weltgeschichte für immer verändert haben. Diese historischen Mini-Erzählungen kombiniert Resi-Hausregisseur Thom Luz in seiner musikalischen Inszenierung mit der Geschichte von Zweigs eigenem Lebens- und Fluchtweg: Von den Nationalsozialisten aus Salzburg vertrieben, begibt sich der Schriftsteller rastlos und einsam auf die Suche nach einer neuen Heimat und wählt 1942 im brasilianischen Exil den Freitod. Europäische Klänge treffen auf Melodien der neuen Welt und die brasilianische Sehnsucht, die bei aller Melancholie immer Hoffnung in sich trägt. Eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen. -kk/mh-

Zur Stückbeschreibung des Residenztheater