Die Legende vom heiligen Trinker

„Eine der schönsten Legenden, die im 20. Jahrhundert gedichtet wurden“ – so Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki über Joseph Roths bittersüße 1930er-Jahre-Geschichte. Das Teamtheater collagiert den feinsinnigen Text mit französischen Chansons und englischen Saufliedern.

Zwischen Sucht und gutem Vorsatz

Der österreichisch-deutsche Schriftsteller Joseph Roth war Jude und verließ Deutschland gleich zu Beginn der Nazi-Herrschaft 1933. Bis zu seinem Tod 1939 lebte er in Paris. Sein Roman „Die Legende vom heiligen Trinker“ trägt stark autobiografische Züge und erzählt von dem gestrandeten Clochard Andreas, der eines Abends von einem Fremden 200 Francs geschenkt bekommt. Die möchte er eigentlich – ganz Ehrenmann – in einer Kapelle der heiligen Therese stiften. Es folgt eine Kette seltsamer Ereignisse, die Roths Antihelden fortwährend zwischen der Übermacht seiner Alkoholsucht und seinen guten Vorsätzen schwanken lassen. Das Teamtheater gestaltet einen Abend voller poetischer Melancholie.

-kk/mh-