Carmen

Eine begehrenswerte, freie Frau zwischen zwei Männern löst eine Tragödie aus. In seiner Neuinszenierung der Oper legt Regisseur Herbert Föttinger den Fokus auf die psychologischen Beziehungsgeflechte zwischen Bizets legendären Charakteren.

Revolutionäre Oper

Alle wollen Carmen – und sie spielt das Spiel mit den Männern ganz bewusst und lustvoll mit. Zur Entstehungszeit von Bizets Oper war diese selbstbestimmte Frau eine erotische Provokation. Und auch sonst war an dem Werk bei der Uraufführung 1875 vieles revolutionär: Die Charaktere sind Soldaten, Arbeiter*innen und Schmuggler und gehören zur gesellschaftlichen Unterschicht. Die Darstellung ist schockierend realistisch und voll von andalusischem Lokal- und Zeitkolorit. Beim Uraufführungspublikum in Paris fiel das Stück, das heute als Bizets größter Erfolg gilt und eine der meistgespielten Opern überhaupt ist, grandios durch. Die Zeit musste wohl erst noch reifen für die Tragik dieser Femme Fatale aus der Unterschicht. Man darf gespannt sein, was die Neuinszenierung dem Stück an Tiefenpsychologie entlockt! 

-kk-

Zur Stückberschreibung des Gärtnerplatztheaters

BR Klassik über die Figur der Carmen