Theatergemeinde
München
In den Gärten oder Lysistrata Teil 2

Antike trifft auf Postmoderne: Sibylle Berg dreht die Komödie „Lysistrata“ des Aristophanes um. Nicht die Frauen beenden einen Krieg mit einem Sexstreik, sondern Ehemänner und Väter verweigern sich. Fortan sind sie glücklich und nicht mehr überfordert, aber bald auch vom Planeten verschwunden.
Christian Stückl hat ein gutes Näschen für den Zeitgeist. Das Stück „In den Gärten oder Lysistrata Teil 2“ von Sibylle Berg ist eigentlich pures Diskurstheater, wie es der Intendant des Volkstheaters nicht gerne inszeniert. Aber der Stoff und die Nachrichtenlage passen zusammen wie selten. Während einerseits eine bunte und liberale Gesellschaft blüht, wächst eine Gegenreformation in konservativen Kreisen. Dazu gehört auch Markus Söders Gender-Verbot. Bergs „Gärten“ sind die Abteilungen eines künftigen Museums über die Zeiten, als alle noch zu wissen glaubten, was Männer sind und wo Frauen ihren Platz haben. Das geschlechtlich ausgewogene Schauspiel-Sextett stürzt sich mit viel Vergnügen auf Bergs boshaft satirische Zuspitzungen über Krieg und Frieden unter den Männern, den Frauen und all den anderen.
-jny-
Münchner Volkstheater
Tumblingerstraße 29
80337 München
Ticket inkl. MVV-Nutzung
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