Theatergemeinde
München
Die Fliegen

Schwungvoll: Orest (Vincent zur Linden) und seine Schwester Elektra (Lisa Stiegler) können nicht nur gut argumentieren, sondern auch hervorragend klettern. In der lebhaften Inszenierung von Elsa-Sophie Jach zeigt sich: Besser aktiv handeln als Opfer sein – auch in der Gegenwart.
Thea-Kritikerin Sibylle Steinkohl hat die Premiere gesehen und berichtet:
"Diese Fliegen spannen ihre Flügel weit aus: Von Agamemnon bis zur Ausbeutung des Planeten. Sartre hat 1943 im besetzten Frankreich den antiken Mythos umgedeutet: Orest, der seine Mutter Klytämnestra und ihren Liebhaber Ägisth ermordet und seine geschundene Heimatstadt Argos von Tyrannei und der Fliegenplage der Schuld befreit, ist kein Spielball der Götter. Er handelt aus freien Stücken. Der neue Rahmen verweist auf heute: Jede*r trägt Verantwortung und kann gegen die Zerstörung der Erde aktiv werden. Klingt theoretisch, ist wortreich, aber auch sehr lebendig. Orest und seine Schwester Elektra spielen und turnen an der Außenwand der Burg, in der in steriler Glätte die alte Generation herrscht. Der schwarz gekleidete Fliegenchor singt französische Choräle. Langweilig wird’s nicht!"
Hier geht's zu einem Interview mit der Regisseurin Elsa-Sophie Jach
Ticket inkl. MVV-Nutzung