Nach Mitternacht, Marstall Theater München

Schauspiel Neuland

Nach Mitternacht

Irmgard Keuns Roman über Leben in Nazi-Deutschland als intimes Kammerspiel

Deutschland 1936: Es gibt kein aufrechtes Leben im Hitler-Faschismus. Das wird einer Handvoll junger Leute rund um die 20-jährige Sanna immer klarer. Doch was tun? Feiern, als wenn nichts wäre? Eine Existenz aufbauen? Oder fliehen? Bald wird Sanna die Entscheidung abgenommen.

Kulturjournalist Martin Jost hat die Premiere besucht:

Hitler ist erst drei Jahre an der Macht und Deutschland ist kaum wiederzuerkennen. Bis in die Alltagssprache und den Umgang der Menschen untereinander sind Misstrauen und Denunziantentum vorgedrungen. Irmgard Keun, die 1936 ins Exil ging, hat in ihrem Roman „Nach Mitternacht“ diese Verwerfungen fein beschrieben. Hauptfigur ist die 20-jährige Sanna, die einerseits naiv beobachtet und schnodderig erzählt, aber andererseits mit offenen Augen wahrnimmt, in welcher Gefahr sie und ihre Freunde schweben. Cosmea Spelleken hat aus dem ohnehin dünnen Buch ein nochmals verdichtetes Kammerspiel gemacht. Mittels Kopfhörer tauchen wir zuweilen in Sannas (Naffie Janha) Innenleben ein. Sannas Bruder Algin und ihre Freunde ziehen von Kneipe zu Kneipe und feiern eine Party, dabei überschlagen sich die Ereignisse. Tragisch und doch nicht hoffnungslos erforscht das Ensemble die Frage: Wie konnte es zur Katastrophe des Faschismus kommen?

Zur Stückbeschreibung des Residenztheaters

Marstall
Marstallplatz 4
80539 München

Ohne Pause

So, 16. Nov 2025, 19.00 Uhr

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Sa, 22. Nov 2025, 20.00 Uhr
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