Foto: Wilfried Hösl

Oper/OperetteFamilie

Hänsel und Gretel

Richard Jones Inszenierung streckt „der Tradition die Zunge raus“ (MM)

Opulent, schräg und erlebenswert: In Richard Jones durchgeknallter Hänsel-und-Gretel-Show gibt es statt händchenhaltender Kinder „Geschwisterchen unter ADHS-Verdacht, statt dunklem Tann Dunkelmänner mit Baumkronenköpfen“ (MM).

Ein bisschen durchgeknallt

Dass Märchen oft ziemlich brutal sind und vor psychischer und physischer Gewalt nur so strotzen, ist eigentlich nichts Neues. Dennoch sind oft vor allem Märchendarstellungen beliebt, die das Nostalgische, Watteweiche, Feenhafte bedienen. Der Humperdinck-Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper gelingt da eine Gratwanderung: Die Inszenierung ist schräg und opulent – der Münchner Merkur spricht anerkennend von einer „Hänsel-Gretel-Horror-Show“ – und bietet sich dennoch zur Adventszeit als traditionelles Familienstück an. Die Hexe ist durchgeknallt und dick, das Sandmännchen dagegen ein ausgemergelter Hungerhaken und das Geschwisterpaar ist auch nicht so makellos und unschuldig, wie es hätte sein können. Nichts für „Gebrüder-Grimm-Orthodoxe“, aber alle anderen – vor allem Kinder, die dem Kleinkindalter entwachsen sind – können einen Riesenspaß haben. -kk/mh-

Zur Stückbeschreibung der Bayerischen Staatsoper

Zur Kritik des Münchner Merkur

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Max-Joseph-Platz 2
München

2 Stunden 20 Minuten
Eine Pause

Sa, 06. Dez 2025, 19.00 Uhr

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