Das Lieblingsbuch des französischen Buchhandels als Theater-Solo mit Wiebke Puls
Es ist ein versöhnliches Buch über einen schwierigen Abschied. Den Abschied von einem sterbenden Vater. Der Debütroman der Französin Anne Pauly wurde 2020 mit dem Publikumspreis als Bestes Buch des Jahres ausgezeichnet. Nun inszeniert ihn Wiebke Puls als Theaterfassung.
Thea Redakteurin Melanie Hielscher hat die beeindruckende Solo-Performance gesehen:
Wiebke Puls spielt sich über rund zwei Stunden in einen regelrechten Rausch gegen das Vergessen. Kraftvoll, energiegeladen und zwischendrin verletzlich, still, der Vergangenheit nachspürend. Sie verhandelt in ihrem Spiel so gut wie alle Gefühlslagen: von Trauer, Wut, Hass(-liebe) bis hin zur Sehnsucht nach dem Vater, der nicht mehr da ist. Das Loch, in das die Protagonistin aus Anne Paulys Roman stürzt, offenbart wie es ist, plötzlich ohne Eltern zu leben und die eigene Identität in Frage zu stellen. Die Inszenierung arbeitet gekonnt mit Audio-Einspielern, die Gespräche, Musik und Geräusche aus der Vergangenheit einfließen lassen. Es gibt z. B. einen Anrufbeantworter, mit dem die Hauptfigur Sprachnachrichten ins Jenseits schicken kann, die ihre ebenfalls verstorbene Mutter prompt beantwortet. Das einzige Requisit auf der Bühne ist ein Schrank, aus dem immer wieder neue Erinnerungsstücke hervorgeholt werden. Das geht in einer Art Endlosschleife so bis zum großen Finale, in dem sich die Protagonistin eingesteht, dass sie eigentlich nur eins möchte: „Parler avec papa!“
Münchner Kammerspiele Schauspielhaus
Maximiliansstraße 26-28
80539 München
Do, 13. Nov 2025, 20.00 Uhr
Thea-Tickets ausverkauft
Sa, 22. Nov 2025, 20.00 Uhr
Thea-Preis: 21,20-38,20 €
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Karten erhältlich bis 13.11.2025
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